“PLS-Werkzeuge”
Offiziell ein “An- und Verkauf”, der sich vorwiegend dem Vertrieb von Einbruchswerkzeug verschrieben hat, aber auch Waffen wie Teleskopschlagstöcke führt.
Betreiber_innen:
Neonazis der militanten Szene, vorwiegend aus dem Umfeld des internationalen Netzwerks “Blood and Honour”, und Mitglieder des Rocker-Clubs “Bandidos MC”.
Hauptakteur des Geschäfts ist der Kameradschafts- und Rechtsrock-Aktivist Alexander Hardt aus Neumünster, Mitglied im neonazistischen Kampfsportverein “Athletik Klub Ultra” und im “Bandidos MC”. Gute Kontakte hat Hardt zu “Blood and Honour” und dessen terroristischem Ableger “Combat 18” und weist diverse einschlägige Vorstrafen auf.
Bis vor kurzem war Lars Bergeest offizieller Geschäftsführer von “PLS”, Neonazi mit “Blood and Honour”-Kontakten im Nordeuropäischen Raum und eine der Führungsfiguren der militanten Szene in Schleswig-Holstein. Auch Bergeest ist durch einschlägige Gewalttaten aufgefallen.
Bei Eröffnung der Filiale am Vinetaplatz stand zudem der Name von dem inhaftierten Peter Borchert auf dem Briefkasten des Geschäfts. Peter Borchert ist als ehemaliger NPD-Landesvorsitzender und Führungsfigur der “Aktionsgruppe Kiel” durch diverse Übergriffe aufgefallen. Zuletzt orientierte sich Borchert vermehrt in Richtung organisierte Kriminalität um den “Bandidos MC”, ohne allerdings seine neonazistischen Umtriebe zu beenden. Nach Zählungen von antifaschistischen Initiativen gehen inzwischen fünf Tötungsversuche in verschiedenen Kontexten auf Borcherts Konto.
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“Club88”
Neonazi-Treffpunkt insbesondere der militanten Szene um die freien Kameradschaften, aber auch NPD-Funktionäre und Personen aus der Mischszene zwischen Rockern des “Bandidos MC” und Neonazis treffen sich dort. Zuletzt stark abnehmende organisatorische Bedeutung, allerdings aufgrund des “Kultstatus” immer noch großen symbolischen Wert für die Neonazis.
Betreiber_innen:
Christiane Dolscheid ist die Betreiberin des “Club88” und Mitglied des NPD-Kreisverbands Segeberg-Neumünster. Aufgrund der ehemals großen Bedeutung des “Club88” stehen viele bekannte Neonazis mit diesem in Verbindung. So fungierte Peter Borchert, Führungsfigur der “Autonomen Nationalisten” in Schleswig-Holstein und ehemaliger NPD-Landesvorsitzender, zeitweilig als Pressesprecher des “Club88” und diverse Personen aus dem Umfeld des “Blood and Honour”-Netzwerks verkehrten dort, z.B. besuchten auch die Mitglieder des “NSU” den “Club88” während ihres Lebens im Untergrund. Aktuell übernehmen immer noch bekannte Personen der Neonazi-Szene organisatorische Aufgaben, aufgefallen sind in diesem Zusammenhang u.a. Alexander Hardt (Betreiber von “PLS-Werkzeuge”), Tim Bartling (Betreiber des neonazistischen Kampfsportvereins “Athletik Klub Ultra”) und Michael Denz (Mitglied des Kreisvorstands der NPD Segeberg-Neumünster).
“Titanic”
Rechtsoffene Kneipe, hinter der Selbstbeschreibung “Erlebnisgastronomie” verbirgt sich eine braune Trinker_innenszene, angereichert um einige organisierte Neonazis.
Betreiber_innen:
Die Titanic wird von dem NPD-Kandidaten und langjährigen Neonazi Horst Micheel und dessen Sohn Pascal Micheel, ebenfalls NPD-Kandidat bei der Kommunalwahl 2013, betrieben. Beide fallen immer wieder im rechten Milieu auf. Auch von den Gästen geht wiederkehrend eine Bedrohung für Menschen aus, die nicht in deren neonazistisches Weltbild passen. Neben vielen kleineren Vorfällen im Umfeld der “Titanic” werden dem Stammgast Manuel Fiebinger Kontakte zu der bewaffneten “AG Kiel” und eine Verstrickung in die Schüsse auf die Alte Meierei im Jahr 2010 nachgesagt.
“Heilcentrum Pless”,”MediMap GmbH & Co KG”,”Health & Nutrition Verwaltungs- und Beteiligungs GmbH”
Heilpraxis am Kleinen Kuhberg in Kiel und Verkauf von Ernährungsplänen u.ä. via Internet.
Betreiber_innen:
Betreiber ist Henning Pless, eine Führungsfigur der völkischen Neonazi-Szene und enger Vertrauter des Neonazi-Verlegers Dietmar Munier. Pless war 1. Bundesvorsitzender der aufgrund ihrer offensichtlichen Anlehnung an die “Hitler-Jugend” inzwischen verbotenen “Heimattreuen Deutschen Jugend” (HDJ). Zudem organisiert Pless regelmäßig Treffen führender Neonazis und Rassisten aus dem ganzen deutschsprachigen Raum und betreibt in geschichtsrevisionistischer Manier Initiativen zur “Wiederansiedlung” von vermeintlichen “Deutschen” in Russland.
Alle anderen Mitarbeiter_innen und Geschäftspartner_innen von Henning Pless sind antifaschistischen Initiativen bis jetzt nicht im Zusammenhang mit neonazistischer Politik aufgefallen und es ist davon auszugehen, dass diese von Pless’ Umtrieben zum Teil keine Kenntnis haben.
“Lesen und Schenken Verlagsgesellschaft”
Verzweigte Unternehmensstruktur mit verschiedenen Verlagen und rechtem Versandhandel. Verschiedene bekannte rechte und neonazistische Schriften werden verlegt, u.a. “Zuerst!”, “Deutsche Militärzeitschrift” und “Der Schlesier”.
Betreiber_innen:
Inhaber und Gründer Dietmar Munier ist seit Jahrzehnten eine bekannte Figur neonazistischer Publizistik und Politik. Politisches Hauptaugenmerk richtet er auf den klassischen völkischen Neonazismus mit entsprechender brauner Pädagogik (er war eine der treibenden Kräfte hinter der an die “Hitler-Jugend” angelehnten “Heimattreuen Deutschen Jugend”) und der “Blut und Boden”-Ideologie, welche sich vor allem in seinem Streben nach “Wiedererlangung” vermeintlich deutscher Gebiete in verschiedenen Ländern Europas zeigt, weshalb er in Russland mit einem Einreiseverbot belegt ist. In den letzten Jahren schaffte es Munier verhältnismäßig unbemerkt von der zivilgesellschaftlichen Öffentlichkeit in Martensrade sein Unternehmen und Anwesen auszubauen und so eine braune Parallelwelt zu schaffen, in der regelmäßig Größen des gesamten rechten Spektrums verkehren, so z.B. der Holocaustleugner Ernst Zündel.
Muniers Frau Gerlind Mörig ist Mitinhaberin des Verlagskomplexes und betreibt ebenso neonazistische Politik, gibt sich aber noch öffentlichkeitsscheuer als ihr Mann.
In der “Lesen und Schenken Verlagsgesellschaft” arbeiten diverse Neonazis und Personen aus der sogenannten Neuen Rechten. Interessant mit lokalen Bezug ist vor allem Jens Lütke (Preetz), stellvertretender Landesvorsitzender der NPD und organisatorischer Kopf der Neonazi-Partei in Schleswig-Holstein.
“MK-Service”,”Support-Wear”,”Asathor-Auktion”,”Amalek-Textilien”,”Aryan Blood Records”
Verschiedene Online-Shops neonazistischer Ausrichtung des Kieler Neonazis Matthias Kussin. Mit “Amalek-Textilien” und “Aryan Blood Records” scheint sich Kussin neben dem Vertrieb von Neonazi-Devotionalien auch verstärkt der Herstellung von Neonazi-Produkten zu widmen.
Betreiber_innen:
Hinter Matthias Kussin verbirgt sich höchstwahrscheinlich der inzwischen mit Melanie Kussin verheiratete Kieler Neonazi Matthias Lehnecke. Lehnecke war früher Betreiber des Neonazi-Versands “Ruf des Nordens”, dessen Emailadresse immer noch von Matthias Kussin genutzt wird. Außerdem war Kussin (damals noch Lehnecke) Kandidat für die NPD bei der Kommunalwahl 2008 und hat einschlägige Gewalttaten begangen.
“Eselpark Nessendorf”
Bekannter Eselpark nahe der Urlaubsregionen an der Ostsee. Wird insbesondere im Sommer von vielen Familien frequentiert.
Betreiber_innen:
Gründer und Mitinhaber des Eselparks ist Eckhart August, langjähriges NPD-Mitglied und laut Gerüchten einer der größten Geldgeber des NPD-Landesverbands. Die Geschäftsführung wurde inzwischen auf Eckhart Augusts Sohn übertragen. Der Gründer ist mit dem Eselpark auch heute noch über aktive Mithilfe im Park und über eine Stille Teilhaberschaft verbunden. Der Eselpark sorgte jüngst für Schlagzeilen, als bekannt wurde, dass der “NSU” dort Urlaub machte. Aufgrund der bürgerlichen Fassade ist davon auszugehen, dass den meisten Mitarbeiter_innen und Besucher_innen des Eselparks die neonazistischen Umtriebe von Eckhart August nicht bekannt sind.
“Böhm Streetwear”
Versand und Ladengeschäft für Neonazi-Bekleidung.
Betreiber_innen:
Ragnar Böhm, Mitglied der bekannten (Neo-)Nazi-Familie Böhm. Schon sein Großvater war während der NS-Zeit in der “Leibstandarte Adolf Hitler” der SS, sein Vater war ein bekannter Rechtsterrorist und Ragnar Böhm ist, wie seine Geschwister auch, fester Bestandteil der völkischen Neonazi-Szene.
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